Der Medialität der Osterbotschaft in Zeiten einer Pandemie, die den Kirchen einen Digitalisierungsschub gibt, gehen Ilona Nord und Thomas Schlag nach. Sie berichten aus der Forschungsgruppe CONTOC.
„Leute, es ist okay, dass die Kirche leer ist an Ostern. Das Grab war auch leer.” Dieser Spruch schmückte in der Osterzeit die Außenwerbung der „Church of the Nazarene”, einer christlichen Gemeinde in Tennessee, USA. Was angesichts der globalen Pandemie
auf den ersten Blick ironisch erscheinen mag, entfaltet bei aktuellem Bedenken tieferen Sinn: Denn die frühen, nota bene weiblichen, Auferstehungszeug:innen fanden weder Gemeinschaft noch Osterruhe am Grab Jesu. Durch die vermittelnde Engelbotschaft „Er ist auferstanden, er ist nicht hier” wurde Ostern vielmehr zum Grunddatum einer Religion, in der Abwesenheit und Anwesenheit aufs Engste miteinander verbunden sind.